Ducati

Eine Ducati lässt keinen kalt - man liebt oder man hasst die kapriziösen Primadonnen aus dem italienischen Bologna. Warum das so ist, zeigt lan Fallon in "Ducati - Die ganze Story". Seine topaktuelle Markengeschichte widmet sich mit großer Sorgfalt und ungeheurem Fachwissen den Machern und ihren Maschinen, den Rennfahrern und Konstrukteuren, den V2-Zylindern mit Königswellen oder Zahnriemenantrieb, den legendären Straßenmaschinen und den ruhmreichen Rennmaschinen. Es ist unmöglich, sich der Faszination von ikonischen Ducati-Zweirädern wie 750 SS, Monster oder Panigale zu entziehen. Ein unverzichtbares Kultbuch, nicht nur für Ducatisti! 

Da Ducati bereits erfolgreich 250-cm³-Werksrennmaschinen einsetzte, war es unvermeidlich, dass der OHC-Motor auf 250 cm³ anwuchs. Die erste Serien-250er wurde ’61 als sportliche Diana und Touring Monza auf den Markt gebracht. Das war typisch für den evolutionären Ansatz, den Ducati zu dieser Zeit verfolgte. Die Einzylinder mit obenliegender Nockenwelle waren in der Produktion zweitrangig gegenüber den Singles mit hängenden Ventilen. Zur gleichen Zeit sah Ducati die Zukunft in der Herstellung von billigen Transportmitteln in größeren Stückzahlen und im Laufe des Jahres 1961 arbeitete man an der Entwicklung von Zweitakt-Singles. Trotz der Produktion einer großen Anzahl uninspirierter Modelle, trug diese Fehlentscheidung wenig zur Rentabilität und zum Ruf des Unternehmens bei. 

Für Ducati begann mit der Geschäftsübergabe von der EFIM-Gruppe zu Cagiva in Varese eine neue Ära. Cagiva, im Besitz der Gebrüder Castiglioni, leitete sofort einen Richtungswechsel ein und legte den Schwerpunkt darauf, Ducatis Attraktivität zu Erhöhen. Cagiva bemühte sich auch, die Produktion rentabler zu machen und initiierte ein Programm zur Entwicklung neuer Modelle, das in den frühen 1980er Jahren weitgehend gefehlt hatte. 

Im April 2012 stimmte International Motorcycles einer millionenschweren Übernahme von Ducati durch die Audi AG zu. Im Juli war die Transaktion abgeschlossen. Gabriele del Torchio blieb zunächst CEO, Generaldirektor Claudio Domenicali war ebenfalls im Vorstand vertreten. 2012 wurden 44.102 Motorräder verkauft, wobei das eigentliche Wachstum mit 21 Prozent in den USA stattfand. Die nächste Generation des Superbikes, die Panigale, wurde zusammen mit der 848 Streetfighter eingeführt, während spezifische asiatische und australische Modelle die Monster 795 und 659 umfassten. Das MotoGP-Programm geriet ins Stocken, als Valentino Rossi mit der Desmosedici zu kämpfen hatte.