Fußball-Legenden

Traumkombination: Auto & Fußball

Wussten Sie, dass Günter Netzer seinem Spielerkollegen Franz Beckenbauer einmal einen Jaguar verkaufte oder dass Englands Enfant terrible Paul Gascoigne einmal mit voller Absicht einen Vauxhall in einem See versenkte? Diese und viele andere abenteuerliche Geschichten aus der Welt des Fußballs und der teuren Automobile hat Carsten Germann zusammengetragen. Dabei unternimmt der versierte Sportjournalist eine Entdeckungstour durch die Garagen der Fußballstars. Von den Automobilen Träumen der WM-Helden von 1954 über die goldene Generation von 1974 bis hin zu den Superstars von heute porträtiert der versierte Sportjournalist die unterschiedlichsten Spielertypen anhand ihrer bevorzugten Automobile, von Günter Netzers Ferrari Dino über Pelés blauen Mercedes W111 bis hin zu Zlatan Ibrahimovics Ferrari Daytona.

Gascoigne in Middlesbrough – in den beschaulichen East Midlands versuchte er ab 1997 wieder einmal einen sportlichen Neuanfang. Alle, die sagen, ich sei gescheitert, nur weil ich zu ,Boro` gewechselt bin, liegen falsch," sagte Gascoigne damals. Doch die Alkohol-Exzesse holten ihn auch in den beschaulichen East Midlands wieder ein: "Eines Tages beim Training entschied er sich, in den Mannschaftsbus zu springen und eine Spritztour zu machen. Es endete damit, dass er ihn geschrottet hat", erzählte Middlesbrough-Coach Bryan Robson, ehemaliger Profi bei Man-chester United, seine Version dieser unglaublichen Geschichte, "es war ein brandneuer Bus, den der Klub gerade erst gekauft hatte." Kurz darauf war Gascoigne gänzlich von der Bildfläche verschwunden. Nur enge Freunde wussten damals, wo er war: [...] 

Als legendär gilt jedoch auch Netzers Vorliebe für die Marke Ferrari – rund 20 Exemplare soll er im Laufe der Jahre gefahren haben. Dazu gehörten die Modelle Dino 246 GT, Daytona und der 512 Berlinetta, den er sich für kolportierte (umgerechnete) 53.000 Euro noch zu seiner aktiven Zeit als Fußballprofi leistete. "Der damalige Ferrari Dino 246 GT von Günter Netzer war da jedoch schon spek-takulärer. Ein Hauch Hollywood umwehte die Netzer‘sche Pose auf dem liebsten Spielzeug. Steve McQueen oder James Dean (siehe Reihe "Motorlegenden") hatten es nicht cooler drauf", so sportinsider.wordpress.com (2014), "Günter Netzer musste sich nicht verstecken. In der heutigen doch eher angepasst daherkommenden Spielergeneration fällt mir ad hoc kein Akteur ein, der nur annähernd in die Fußstapfen von Netzer in Sachen Image und Symbiose mit schnellen, charakteristischen Autos treten könnte." 

Sein Vater vermittelte ihm auch die Liebe zu Autos. "Mein Dad", erzählte Beckham im Juli 2022 der britischen Ausgabe des Magazins GQ, "hatte Ford Cortinas und Granadas und das war etwas, was mich wirklich ernsthaft interessierte. Damals war ich acht Jahre alt. Als ich 17 wurde, drehte sich mein Leben nur darum, den Führerschein zu machen." Der nächste Wagen, den sich der aufstrebende United-Profi in dieser Zeit zulegte, war ein Honda Prelude VTEC. "Ich habe Autos sogar so sehr gemocht, dass manche Leute das gar nicht mehr verstehen konnten", so Beckham bei GQ, "ich lebte sehr nahe am Trainingsgelände in Carrington, doch ich bin immer mit dem Auto gefahren und nach den Einheiten fuhr ich runter auf der Deansgate, habe mir die Ausstellungshallen der Autohäuser angesehen, während meine Teamkollegen längst in einem Restaurant saßen."