Feuerwehrfahrzeuge der DDR

Feuerwehr-Ostalgie

Wer meint, dass Feuerwehrfahrzeuge in der DDR immer gleich aussahen, den wird Ralf Christian Kunkel eines besseren belehren! Denn auf dem Gebiet der ehemaligen DDR fuhren nicht nur Barkas oder IFA. Im Zuge so genannter Kompensationsgeschäfte - um die Außenhandelsbilanz auszugleichen - wurden immer wieder Fahrzeuge aus Ostblock-Staaten importiert, etwa tschechische Tatra und Skoda, russische SIL und SIS und sogar Flugfeld-LF von Magirus. Natürlich waren die meisten Wehren mit heimischen Wagen ausgestattet, in der Regel teilten die Funktionäre den Bedarfsträgern die Fahrzeuge zu. Akribisch recherchiert und in zahlreichen historischen Fotos dokumentiert, bietet dieser Band einen umfassenden Überblick über die in der DDR verbreiteten Feuerwehrfahrzeuge.

Mit weiteren Verbesserungen folgte 1965 der Robur LO 1801 A, der bis 1973 in Zittau produziert wurde. In Ablö-sung des LF-Lkw-TS 8 entstand im VEB Feuerlöschgerä-tewerk Görlitz von 1968 bis 1973 auf diesem Fahrgestell das LF 8-TS 8. Neu bei diesem Löschgruppenfahrzeug war der Einbau einer Feuerlöschkreiselpumpe im Motorraum. Die Pumpe fand vor dem Fahrzeugmotor Platz, leistete 800 Liter pro Minute und war wie die Bedienungseinrich-tung durch Öffnen der Kühlerhaube erreichbar.
 

In den Jahren 1968 bis 1990 wurde im VEB Feuerlösch-gerätewerk Luckenwalde die DL 30 produziert. Die Ent-wicklung ergab sich aus den DDR-Vorgaben für Bautech-nischen Brandschutz TGL 10 685 Blatt 4, wonach das Anleitern bei Bauwerken mit einer Höhe von 14 bis 28 Metern an mindestens einer Längsseite zu gewährleisten ist. Die Drehleiter erhielt das Frontlenker-Fahrgestell W 50 L mit langem Radstand und löste somit die DL 25 auf S 4000-1 ab. Sechs Einsatzkräfte fanden im Fahrerhaus und der Mannschaftskabine Platz.

Schon 1957 begannen im Kraftfahrzeug-Entwicklungswerk Hohenstein/ Ernstthal die Entwicklungsarbeiten für ein mili-tärisch einsetzbares geländegängiges Universalfahrzeug. Der IFA P3 wurde als Nachfolger des P2 M im Jahr 1962 vorerst noch bei der SDAG Wismut gebaut. Nach der Ferti-gung von 570 Stück wurde die Produktion Ende des Jah-res ins Industriewerk Ludwigsfelde verlegt. Leistung und Fahreigenschaften des P3 waren gegenüber seinem Vor-gänger verbessert worden.