Gelassenheitstraining

Wege zum entspannten Pferd

Ein gelassenes Pferd ist das Ziel jeder Pferdeausbildung und die beste Sturzvorsorge für den Reiter. Die Autorin Yvonne Gutsche beschreibt, wie man mit den unterschieldichen Pferde-Charakteren arbeitet und zeigt verschiedene Trainingsansätze mit Schirmen, Bällen, Flattertüten etc. Gelassenheit spielt sowohl bei Turnierpferden, als auch bei Freizeit- und Familienpferden eine große Rolle. Damit ist das Thema für jeden Reiter und Pferdebesitzer ebenso wichtig wie spannend. Nur ein gelassenes Pferd verbringt ein stressfreies, gesundes Leben – dieses How-to-do-Buch hilft, dieses Ziel zu erreichen. Jetzt mit Videoclips fürs Training.

Immer öfter beobachte ich, dass Pferde immense Schwierigkeiten haben, ruhig neben ihrem Reiter beziehungsweise Besitzer still zu stehen. Viele haben sogar einen richtigen Zappelphilipp an der Hand und sind sich dessen meist gar nicht bewusst: Da geht das Pferd einen Schritt nach vorne Richtung Trainer in der Hoffnung auf Leckerli oder zur Seite zum Gras. Oder da wird die Hinterhand weggedreht, weil sich das Pferd mehr für das interessiert, was hinter ihm passiert als für das, was der Mensch gerade macht.

Ganz ehrlich: Ich glaube, das Stillstehen fällt vielen Pferden schwer, weil es ihnen nie richtig beigebracht wurde. Ich aber finde, dass es eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Training ist. Nur ein ruhiges, still stehendes Pferd kann konzentriert zuhören!

1. Müllsack

Ja, ein Müllsack ist hässlich, aber sehr nützlich. Mit einem leeren Sack kann ich beispielsweise eine flatternde Decke auf dem Pferderücken oder eine raschelnde Jacke des Reiters im Sattel simulieren. Der Müllsack kann auch in einer für das Pferd bedrohlichen Höhe auftauchen oder sogar aus einem toten Winkel heraus. Darüber hinaus macht ein Müllsack sehr merkwürdige Geräusche. Kurzum, so ein Sack ist ein wirklich nützliches Utensil im Gelassenheitstraining! Und total praktisch: Einen Müllsack hat jeder Pferdebesitzer beziehungsweise Reiter im Haus, sodass Du sofort ohne großen Aufwand mit dem Gelassenheitstraining starten kannst!

9. Die Königsdisziplin: mehrere Reizauslöser gleichzeitig

Bleibt Dein Pferd bei allen Gelassenheitsübungen total cool, egal ob es sich um Sichtreize, Geräusche oder Untergründe handelt, ist es bereit für die Königsdisziplin – alles gleichzeitig! Beispielsweise kannst Du Dein Pferd über eine Plane am Boden führen und daneben schwenkt ein Helfer eine Fahne und ein weiterer Helfer trötet.

Dass das funktioniert und das Pferd dabei total cool bleibt, zeige ich beispielsweise mit Bailey oder Chex Me in meinen Lehrstunden auf Messen oder anderen Veranstaltungen wie der Equitana. Mehrere Helfer wedeln mit Fahnen, schwenken Schirme und tröten, während ich um sie herum galoppiere. Hinzu kommen bei solchen Veranstaltungen natürlich noch die ganzen Zuschauer und Messestände außen herum – das ist schon immer eine echte Herausforderung!