Trageerschöpfung beim Pferd

Wege zu einem tragfähigen Pferderücken

Trageerschöpfte Reitpferde sind keine Seltenheit. Häufig ist den Pferdebesitzern nicht einmal klar, welche Maßnahmen sie ergreifen müssen. Dr. Sandra Ruzicka hat hier die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Sie erläutert Ursachen, Symptome, Kausalzusammenhänge und kompensatorische Auswirkungen auf den Körper des Pferdes. Mit Hilfe von detaillierten Zeichnungen und Fallbeispielen wird der Blick des Lesers geschult, um Bemuskelung, Körperhaltung und Bewegungsmuster richtig einschätzen zu können. Ausbilder stellen zudem repräsentative Ansätze ihrer jeweiligen Methodik zur Tragekraftentwicklung vor.

Symptome

Der Körper sieht irgendwann so aus, wie er genutzt wird und erzählt dem aufmerksamen Beobachter seine Geschichte. Was sind typische Warnsignale und Symptome der Trageerschöpfung? Wichtig zu wissen ist, dass kein Pferd alle Anzeichen gleichzeitig zeigt, weil sich einige gegenseitig ausschließen. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten wie die Änderung von Wirbelsäulenausrichtung, Oberlinie, Muskeltonus und Gliedmaßenstellung.

Ausrüstung

Das Equipment muss unbedingt passend und gepflegt sein. Häufig ist ein unpassender Sattel die Ursache für ein Nach-Unten-Wegdrücken des Rückens. Besonders zu enge Kopfeisen oder eine übermäßige Länge verursachen Einschränkungen der Tragfähigkeit, weil die Muskulatur um den Widerrist herum atrophiert oder die Lendenwirbelsäule Last auferlegt bekommt. Auch ein nach hinten gelagerter Schwerpunkt ist für das Pferd schwer auszugleichen und führt meist zu Extensionsblockaden und Kompensationsbewegungen.

Bei Trageerschöpfung besteht Handlungsbedarf!

Allgemein gilt: Runter vom Pferd! Der Körper wird zunächst ohne Reitergewicht umstrukturiert und erst wieder in den Sattel gestiegen, wenn sich der Rumpftrageapparat erholt und Tragekompetenz gebildet hat. Eine Trageerschöpfung ist allein durch richtiges Reiten nicht umkehrbar! Das Pferd ist bereits mit dem Gewicht des eigenen Körpers überfordert und muss erst mal wieder in die Lage gebracht werden sich, ohne Schaden zu nehmen, selbst zu tragen.