Der Alb-Express

Der letzte Ort vor dem Endbahnhof Gerstetten ist Gussenstadt, das 14,6 Kilometer von Amstetten entfernt liegt. Die Bahnlinie hat etwas an Höhe verloren. Der Bahnhof Gussenstadt liegt auf einer Höhe von 666 Metern über NN. Im Gegensatz zu den bisherigen Stationen ist Gussenstadt ein bedeutender Bahnhof. Das große Gebäude bestand aus einer Dienstwohnung, einem integrierten Güterschuppen, einem öffentlichen Warteraum sowie einem Dienstraum. In einem Nebenraum waren neben dem Kohle- und Holzlager für die Einzelöfen auch öffentliche Toiletten untergebracht. 

1987 schenkte die Firma Voith aus Heidenheim der damaligen Arbeitsgruppe Lokalbahn der Ulmer Eisenbahnfreunde in Amstetten ihre ehemalige Lok 2. Sie wurde nicht mehr benötigt. Die Lok wurde von der Firma Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) im Jahr 1953 unter der Fabriknummer 55414 direkt an die Firma J. M. Voith GmbH in Heidenheim geliefert. Sie stammt aus dem 1950 erneuerten Kleinlokprogramm der Firma KHD. Für die unterschiedlichen Einsatzbedingungen wurden die Lokomotiven in drei Varianten angeboten:

    - mit tiefliegendem Führerhaus und einem Dienstgewicht von 16 bis 18 Tonnen (DB-Baureihe 323)

    - mit hochliegendem Führerstand und rundum geschlossenen Führerhaus und einem Dienstgewicht
       von   20 Tonnen (Blauer Klaus)

    - in einer Straßenbahnausführung mit hohem Führerhaus und schmalem Rahmen.

Inzwischen haben wir sehr viel über die Geschichte der Lokalbahn, die ehemaligen Fahrzeuge, die historischen Fahrzeuge der Museumsbahn und die Bahnlinie an sich gelesen. Der Dampfzug ist seit Jahrzehnten das Kernstück der Museumsbahn Amstetten – Gerstetten und unverzichtbar. Die Museumsbahn lebt davon, weil der Dampfzug im Gegensatz zu anderen Museumsbahnstrecken die mit großem Abstand wichtigste Attraktion ist. Bei anderen Museumsbahnen dient der Dampfzug oft nur als "Beförderungsmittel" zu Schlössern und Burgen, Höhlen oder für die abenteuerliche Fahrt mit Tunnel und Viadukten. All dies ist auf der Stubersheimer Alb jedoch nicht vorhanden.