Der Bundespolizei-Flugdienst

Im Einsatz

Die Bundespolizei (ehemals Bundesgrenzschutz) untersteht dem Bundesministerium des Innern (BMI) und nimmt spezialpolizeiliche Aufgaben wahr, z.B. den Grenzschutz, Aufgaben der Bahnpolizei, Luftsicherheit und den Schutz von Bundesorganen. Der Bundespolizei-Flugdienst ist zuständig für die Überwachung der Grenzen, einschließlich Nord- und Ostsee, den Transport von Polizeikräften bei Großeinsätzen, die Unterstützung des Bundeskriminalamtes und hilft bei schweren Unglücks- und Katastrophenfällen. Diesen spannenden Bereich der Fliegerei beleuchtet Christian Rastätter gewohnt fachmännisch und mit viel Insider-Wissen und -Material.

Die Hubschrauberflotte entwickelte sich rasant. Auf die Hiller UH-12B folgten Bell 47 G2, SE3130 Alouette II (Artouste-Triebwerk) und schließlich SA318C Alouette II (Astazou-Triebwerk). Ende der 1960er-Jahre wurden die ersten 16 leichten Transporthubschrauber vom Typ Bell UH-1D beschafft. Die erste große Bewährung des jungen BGS-Flugdienstes war die Sturmflutkatastrophe in Hamburg im Februar 1962. In den 1970er-Jahren entwickelte und vergrößerte sich der BGS-Flugdienst weiter, nicht zuletzt auch beeinflusst durch die Terrorismuswelle, die Ende der 1970er-Jahre ihren traurigen Höhepunkt mit dem sogenannten "Deutschen Herbst" erreichte.

Die Aufrechterhaltung eines hohen Niveaus der Flugsicherheit wird auf der Basis des geltenden europäischen Luftverkehrsrechts gewährleistet. Der Flugdienst der Bundespolizei ist damit rechtlich grundsätzlich wie ein ziviles Luftfahrtunternehmen zu betrachten, das Luftfahrtpersonal und das Luftfahrttechnische Personal hält entsprechende zivile, international gültige Lizenzen. Der Instandhaltungsbetrieb und die Luftfahrerschule sind auf der Basis des einschlägigen Unionsrecht zertifiziert. Die diesbezügliche Aufsichtsbehörde ist das Luftfahrtbundesamt (LBA) als verlängerter Arm des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Europäischen Flugsicherheitsagentur EASA. 

Heute werden viele Übungsinhalte im Windkanal geübt. Am Anfang lernten die Beamten zuerst den Sprung mit dem Automatikschirm, der Rundkappe. Der Schirm befindet sich auf dem Rücken der Springer, der Reserveschirm vor der Brust, das Sprunggepäck vorne zwischen den Beinen. Der Springer ist über eine Reißleine mit dem Flugzeug verbunden. Im Sprung zieht die Reißleine den Schirm automatisch aus dem Behälter, dieser öffnet sich automatisch. Erst danach erfolgte die Spezialisierung zum Freifaller in HALO- und HAHO-Verfahren. Dabei muss der Springer den Flächenschirm nach einer unterschiedlich langen Freifallphase selber öffnen. Ebenso können Tandem-Master und Bundle-/Cargo-Spezialisten ausgebildet werden.