Back on Track - Porsche

Zurück auf der Rennstrecke

Das natürliche Habitat vieler Porsche-Modelle ist nicht die Straße, sondern die Rennstrecke. Doch während Straßenfahrzeuge gehegt und gepflegt werden, dienen Wettbewerbsfahrzeuge nur dazu, Erfolge zu erzielen. Sind sie nicht mehr konkurrenzfähig, werden sie meist ausgemustert. Autor und Fotograf Rüdiger Mayer widmet sein Buch den wieder auferstandenen, restaurierten Rennwagen aus dem Hause Porsche, lässt aber auch jüngere Autos vom Schlage eines Porsche 911 nicht außer Acht. Dabei handeln seine Texte vor allen von den Geschichten hinter den Fahrzeugen. Ergänzt wird der Band mit einem Vorwort von Jürgen Barth.

Monaco, das Fürstentum an der Mittelmeerküste, das die Schönen und Reichen anzieht wie kaum ein anderer Ort, besitzt wohl die höchste Dichte an Hypercars auf dieser Welt. Vor dem Casino in Monaco kann man die ganze Vielfalt der raren, superteuren und PS- starken Sportwagen sehen. Doch ein Fahrzeug sticht dabei deutlich aus dieser exklusiven Vielfalt der automobilen Träume heraus. Es ist ein Porsche 917 mit monegassischem Kennzeichen. Nun könnte man auf einen ersten flüchtigen Blick meinen, das sei ein profaner Nachbau des legendären Porsche-Rennwagens mit einer Straßenzulassung. Doch weit gefehlt, handelt es sich bei dem silberfarbenen und mit Martini-Streifen dekorierten superflachen Automobil doch um einen echten Porsche 917. 

 Auf die Frage, welche Farbe bei Rennautos in den 1970er- und 80er-Jahren wohl am meisten ins Auge stach, kann es nur eine Antwort geben: Jägermeister-Orange! Das berühmte Max-Moritz-Racing-Team aus Reutlingen setzte Anfang der 70er-Jahre einen 914 / 6 ein, der zu einem der ersten Porsche mit orangefarbener Lackierung und dem berühmten Sponsoren-Logo "Jägermeister" gehörte. Die Zusammenarbeit zwischen den flotten Schwaben und dem Kräuterlikör-Hersteller weitete sich von Jahr zu Jahr aus und so kam es 1976 zu einem gemeinsamen Engagement auf den Rennstrecken.

Max Moritz bestellte 1975 bei Porsche einen der neuen Porsche 934 Turbo für die kommende Saison. Gemeinsam mit Jägermeister sollte die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre weitergeführt werden. 

Nachdem Porsche mit dem 959 schon bei der Paris-Dakar erfolgreich mitgefahren war, sollte der Ableger 961 auf den Rundstrecken diesen Erfolg weiterführen. Unter der technischen Leitung des Porsche-Ingenieurs Roland Kussmaul wurde der 961 aufgebaut. Wie so oft in der Geschichte der Schwaben, bediente man sich dabei als Grundlage eines Wagens aus der gerade (zuerst) angelegten kleinen Baureihe von 200 Exemplaren des Porsche 959. Der Wagen mit der Fahrgestellnummer 10016 sollte der Glückliche sein, der die Rennstrecken dieser Welt für sich erobern würde. Da der Porsche 959 einen permanenten Allradantrieb hatte, galt es zuerst einmal, eine passende Rennserie für die Rennversion 961 zu finden.