Sprich doch mal Pferd

Achtsam zum Pferd

Viele Menschen wünschen sich eine harmonische und freundschaftliche Beziehung zu ihrem Pferd. Leider wissen die wenigsten, wie man mit ihnen pferdegerecht kommunizieren kann. Da das Pferd niemals "Mensch" lernen wird, ist es sinnvoll, so viel "Pferd"sprechen zu können, dass es verstehen kann, was man von ihnen möchte – und das ist gar nicht kompliziert! Wenn man sich auf das Abenteuer einlässt, sind neue Perspektiven und Erfolge garantiert. Als Werkzeuge, dienen das Mindset pro Pferd, neue Erkenntnisse über den bereits erlernten Umgang, wichtige Informationen über pferdisches Verhalten, Achtsamkeit, Geduld, Humor und Liebe.

Zu Beginn einer jeden Arbeit mit dem Pferd ist eine Grundhaltung pro Pferd essenziell. Wenn du also mit deinem Pferd Zeit verbringen möchtest, dann nehme dir diese Zeit tatsächlich auch nur für das Pferd. Das heißt konkret, das Smartphone bleibt in der Tasche, die Gedanken sind nicht bei Arbeit, Haushalt, Kindern oder irgendwelchen Problemen, sondern einzig bei der schönen Zeit mit dem Pferd. Das ist auch dahingehend fair, weil wir von unserem Pferd ab der Sekunde eins, ab der wir mit ihm zusammen sind, gerne seine komplette Aufmerksamkeit hätten. Wenn wir von unserem Pferd erwarten, dass es die ganze Zeit mit seiner Konzentration bei uns ist, dann sollten wir im Gegenzug auch bereit dazu sein, unserem Pferd diese volle Konzentration, Aufmerksamkeit und den Fokus zu schenken. 

Gib deinem Pferd die Chance, dich kennenzulernen und dich lieben zu lernen. Sei bereit, in den Dialog zu gehen und all die Fragen, die dein Pferd dir stellt, zu beantworten, ja auch geduldig immer und immer wieder dieselben Fragen. Denn nur, wenn wir geben, gibt auch unser Pferd! Nur, wenn wir zuhören (hinsehen), werden wir die Fragen der Pferde erkennen und die Chance haben, diese zu beantworten. Nur wenn wir mit Empathie auf Situationen schauen, die nicht der Norm, also unseren Erfahrungswerten mit dem Pferd, entsprechen und adäquat handeln, kann unsere Beziehung wachsen. Nur ein glückliches und entspanntes Pferd kann uns zuhören. 

 „Du musst am besten am Karabiner anfassen und dem Pferd zeigen, wo es lang geht!“ „Also ich führe mein Pferd immer am langen Seil.“ „Nur wenn du vorgehst beim Führen, kann sich das Pferd nach dir richten.“

Viele dieser Floskeln hat wohl jeder schon mal gehört. Der eine macht es so, der andere anders und der dritte, vierte und fünfte hat nochmal eine andere Idee, wie „das“ richtige Führen funktioniert. Ich kann dich beruhigen, denn es gibt per se nicht die Antwort auf das richtige Führen. Derjenige, der immer gelernt hat, sein Pferd kurz zu führen, um vermeintlich die Kontrolle über die 700-Kilo-Lebendgewicht zu haben, wird sich schwer tun mit einem durchhängenden Seil und dem Vertrauen, dass das Pferd schon mitkommen wird.