Der kompetente Skipper

Sichere Schiffsführung

Das vorliegende Buch ermöglicht zukünftigen Skippern den Übergang vom Crewmitglied in die Rolle des Schiffsführers. Das neue Standardwerk behandelt häufig auftretende Probleme in der Törn- und Schiffsvorbereitung ebenso gründlich wie zwischenmenschliche Aspekte. Auch Bereiche aus Navigation und Seemannschaft werden vertieft behandelt, die in der Segelausbildung oft zu kurz kommen. Zahlreiche und ausführliche Checklisten helfen, auch in den Details nichts zu übersehen und informative Grafiken ergänzen sinnvoll die Texte. Wer dieses Buch gelesen hat, der kann die meisten oft auftretenden Probleme an Bord proaktiv vermeiden.

Kommunikation zwischen Skipper und Crew

Auf See bleibt oft in einer kritischen Problemsituation keine Zeit, mit der Crew lange zu diskutieren, welche Lösungswege zur Beseitigung eines Problems möglich sind. Es muss zwar überlegt, aber dennoch schnell gehandelt und dabei kompetent entschieden werden. Diskussionen mit anschließender Abstimmung sind zwar am Steg im Hafen, nicht aber in kritischen Entscheidungssituationen auf See möglich. Unter diesem Entscheidungsdruck entwickelt leider manchmal der eine oder andere (überforderte) Schiffsführer ein Verhalten mit überzogenen Käpitänsallüren, die das Zusammenleben an Bord unerträglich machen können.

Dünung, Seegang, Brecher

Wellen werden durch unregelmäßige Reibung des Windes an der Wasseroberflä-che erzeugt. Man unterscheidet zwischen Windsee und Dünung. Die Windsee ist die kurzzeitig, simultan mit dem Wind aufgebaute Welle, während die Dünung die Welle beschreibt, die auch nach Abflauen des Windes zeitlich verzögert längere Zeit nachläuft. Beide Wellentypen können je nach Windgeschwindigkeit und Fetch (Stre-cke und Fläche über dem Meer, auf die der Wind wirkt und Wellen aufbaut) höher oder niedriger ausgeprägt sein. Der Wind mag sich vollständig legen, aber die Dü-nung läuft trägheitsbedingt viele Stunden lang, manchmal mehrere Tage lang ohne Windeinfluss weiter.

Zweckmäßiger Einsatz von GPS und Kartenplotter

Zwar wird auch heute noch in der Segelausbildung darauf hingewiesen, dass die Navigation mit GPS nur als Sicherheitsunterstützung ergänzend zur Kartennavigation verstanden werden sollte, aber mal ehrlich … Wie viele Segler koppeln heute noch auf der Karte mit? Wie viele Transatlantik-Segler können heute noch eine Position mit dem Sextanten – mit oder ohne HO-Tafeln – bestimmen? Bei dem Überangebot an elektronischen Navigationshilfen bleibt heutzutage allerdings leider immer häufiger das hautnahe Erleben von Wind, Wasser und Horizont auf der Strecke.