Vom Jagdhund zum Jagdgefährten

Der Weg zum Jagdgefährten

An der Ausbildung von Jagdhunden werden hohe Ansprüche gestellt, denn der gut ausgebildetet Hund ist auf Jagd ein unersetzlicher Begleiter. Die Sicht auf den Hund innerhalb des familiären "Rudels" und die Haltung zum Hundetraining haben sich jedoch gewandelt, heute ist er ein vollwertiges Familienmitglied. Dieser Ratgeber zeigt einen zeitgemäßen wie erprobten Weg der Jagdhundeerziehung und -ausbildung, inklusive zahlreicher praktischer Tipps und Hinweise, angefangen bei der Wahl der Rasse über die Haltung bis zur Vorbereitung auf die Brauchbarkeitsprüfungen. Motivation und positive Verstärkung stehen dabei im Vordergrund.

Selbst wenn Sie für sich und in Ihrer Familie schon fest beschlossen haben, dass Sie keinen Chihuahua oder Mops halten möchten, sondern einen Jagdhund aus einer Rassezucht, haben Sie in Deutschland die Qual der Wahl aus mehr als 100 anerkannten Rassen – nein, die Freude der Wahl! Denn all diese Rassen haben typische Anlagen und Merkmale, bevorzugte Einsatzgebiete und Leistungspotenziale, spezifische Ansprüche an Haltung und Führung. Richtig ausgewählt können all diese Hunde zum perfekten Jagdgefährten und Familienhund werden. Falsch gewählt können alle problematisch sein.

Wenn der Welpe im Alter von acht oder zehn Wochen in Ihre Obhut kommt, sollte er schon viele wichtige Erfahrungen gemacht haben: mit der Mutter, den Wurfgeschwistern und anderen Hunden, mit Züchterin oder Züchter und deren Familie, mit allen möglichen Umwelteindrücken in Wald und Feld (wie raschelndem Laub, Suhlen, Malbäumen, Lagerplätzen, Flüssen und Teichen, Ernterückständen und so weiter). Ein Jagdhundwelpe sollte auch schon mit Fährten und Spuren, Schwarten, Läufen und Lunten, Flugwild, verendeten Wildtieren und anderen jagdlichen Reizen in Kontakt gekommen sein. 

Die Wasserarbeit stellt einen nicht unwesentlichen Teil der Jagdhundearbeit dar. Der Hund soll nicht nur sichtig aus dem Wasser heraus apportieren, sondern vor allem den Willen und die Ausdauer besitzen, das Gewässer und umliegendes Schilf oder anderen Bewuchs planvoll nach erlegtem oder auch krankgeschossenem Wild abzusuchen. Doch am Anfang aller Wasserarbeit steht die Wassergewöhnung.