Komm, reit mit mir

Pferde sind Herdentiere

Die Herde gibt den Tieren Sicherheit und auch Schutz. Ob in freier Wildbahn oder auf der Weide in Deinem Reitstall: In jeder Pferdegruppe gilt eine Rangordnung, an die sich alle halten und die auch Du kennen solltest, um unnötigen Stress zu vermeiden. Das ranghöchste Pferd hat das Sagen in der Herde, es ist der Chef! Welches Pferd das ist, wirst Du sehr schnell herausfinden. Wenn der Chef zum Wassertrog oder der Heuraufe geht oder auch einfach nur über die Weide schlendert, weichen ihm die anderen Gruppenmitglieder aus. Das heißt aber nicht, dass Pferde mit niedrigem Rang unter diesem Chef leiden. Im Gegenteil: Solange die Hierarchie klar ist, fühlen sich die meistenPferde in ihrer Position richtig gut. Es kommt nur selten vor, dass sich ein Pferd über längere Zeit nicht mit seinem Rang abfinden will und immer wieder nach oben stänkert. Schau doch mal, was auf der Weide an Deinem Stall so los ist.

Die traditionelle oder englische Reitweise

Es haben sich in den un terschiedlichen Ländern der Erde nicht nur verschiedene Pferderassen entwickelt, sondern auch verschiedene Reitweisen. In Ländern wie Deutschland, Frankreich oder England lag der Schwerpunkt der Reiterei beim Militär, denn Pferde wurden vor allem für die Kavallerie (damit sind die auf Pferden reitenden Soldaten gemeint) gezüchtet und für Könige und Fürsten in den Krieg gesandt. An vielen Adelshäusern begann man aber auch schon vor mehr als dreihundert Jahren, Pferde für den Sport und die Freizeit zu züchten und auszubilden. Eine Hofreitschule zu haben galt als ein Zeichen für Reichtum. Die Pferdedressur sollte vor allem die Zuschauer begeistern. Aus diesen fürstlichen Pferdezuchten und Reitschulen sind die heutigen Pferdesportarten Dressur, Springen und Vielseitigkeit entstanden. Der Reitstil, der sich daraus entwickelte, wird traditioneller oder auch englischer Reitstil genannt.

Aufhalftern, so geht’s

Mach die Boxentüre auf und sprich das Pferd freundlich an. Warte, bis es Dich anschaut. Das Anlegen des Halfters ist das Erste, was Du nun machst. Geh mit dem Halfter in die Box hinein. Stell Dich links neben das Pferd. Halte das Halfter an beiden Backenstücken fest und führe es zur Pferdenase. Schieb ihm jetzt den Nasenriemen über die Nase, zieh das Halfter nach oben und streif das Genickstück über die Ohren. Pass gut auf, dass Du die empfindlichen Ohren dabei nicht einklemmst. Du kannst das Genickstück auch öffnen, es dem Pferd vorsichtig über das Genick legen und wieder schließen. Nun musst Du noch den Kehlriemen mit dem Karabinerhaken zumachen. Mit der Zeit wirst Du erkennen, wie ein Halfter sitzen muss. Der Nasenriemen sollte etwa zwei Fingerbreit unter dem Jochbein liegen, und die Backenstücke müssen deutlich hinter den Augen sein. Das Halfter darf nicht zu locker sitzen, sonst kann das Pferd leicht rausschlüpfen.