Jagdliche Messer

Was hat das Wort "Bauernwehr" mit einem Waidblatt gemein? Ist eine Saufeder noch modern? Was zeichnet einen guten Stahl aus? Wofür nutzt man welches Messer? Wie bekommt man sein Messer richtig scharf und worauf muss man achten? Das sind nur einige Fragen, die im neuen Buch von Alexander Losert zu Jagdmessern beantwortet werden. Auf 144 Seiten widmet sich der Autor - selbst leidenschaftlicher Jäger und Messersammler - diesem scharfen Thema und geht auf Geschichte, Typen und Praxis ein. Denn kein Jäger kommt ohne eine scharfe Klinge aus und in diesem Buch wird er auf eine Menge neue Informationen stoßen.

Eine Sonderform oder Ausprägung der Drop-Point-Klinge stellt die Spear-Point-Klinge dar. Wie es der Name schon suggeriert, gleicht diese Klinge einer Art Speer. Die Spitze liegt in der Mitte der Klingenachse. Die Schneide verläuft über den Klingenbauch und steigt dann zur Spitze hin leicht an. Oberhalb der Spitze verfügen die meisten Messer mit dieser Klingenform über eine ausgeschärfte Fase, die in den Klingenrücken übergeht. Sowohl Schneiden als auch Stechen lassen sich mit diesen Messern ausführen. Aufbrechen und Zerwirken stellen für diese Messer kein Problem dar. 

Ohne guten Griff taugt das beste Messer nichts – dies mag sich anhören wie eine Binsenweisheit, doch dem Griff und dem dazugehörigen Griffmaterial muss ebenso Aufmerksamkeit geschenkt werden, wie den anderen Bestandteilen der jagdlichen Klinge, denn hier entsteht die Verbindung von Hand und kalter Waffe. Hier kommen die Belastungen zum Tragen. Hier wird die sichere Handhabung gewährleistet. Bevor es aber an das Material geht, noch ein kleiner Exkurs zum Thema Griff: Abgesehen von den Jagdtaschenmessern und den Saufedern (sowie einigen Sonderformen – siehe dazu die entsprechenden Kapitel) reden wir bei unseren Blankwaffen stets von durchgehenden Klingen.

Stumpfe Klingen sind ein Graus. Also müssen sie geschärft werden, so man sich kein neues Messer kaufen möchte. Aber wie sich ein Messer schärfen lässt, kommt schon fast einer Glaubensfrage gleich. Oder anders ausgedrückt: Viele Wege führen nach Rom oder zu einer scharfen Klinge. Dabei wissen manche schon nicht einmal, was es überhaupt bedeutet, wenn ein Messer stumpf ist. Eine stumpfe Klinge bedeutet nichts anderes, als dass die Schneide abgeflacht ist und nicht in einem Winkel ausläuft. Dies sind normale Abnutzungserscheinungen. Das Material ist an dieser Stelle schlicht und ergreifend abgetragen worden und die Klinge schneidet nicht mehr oder nur ungenügend.