Die 70 besten Autos der 70er

Die Entscheidung, welches Modell zum "Auto des Jahres" gekrönt wurde, ist nicht immer nachvollziehbar. Der Renault 5, 1972 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt, hätte den Titel allemal verdient gehabt, wurde aber vom Audi 80 geschlagen. Der französische Staatskonzern hatte mit dem R5 eine vollkommen neue Entwicklung auf den Markt gerollt, die sich deutlich vom eher rustikalen R4 abhob und ein neues Design in die Angebotspalette brachte. Zwischen 1972 und 1996 entstanden mehr als neun Millionen Modelle. Wie beim R4 hatte der R5 die sogenannte Revolverschaltung und wurde anfangs von einem 782 ccm großen Motor angetrieben, der 34 PS leistete.

Der niederländische Nutzfahrzeughersteller Van Doorne’s Automobielfabriek NV (DAF) brachte Anfang der 1960er Jahre seinen ersten Kleinwagen auf den Markt, der als Alleinstellungsmerkmal mit einer automatischen zweistufigen Fliehkraftkupplung und einer Variomatic genannten stufenlosen Kraftübertragung gekoppelt war. Bei diesem System gab es nur zwei Gänge – vorwärts und rückwärts, zeichnete sich aber dadurch aus, dass die Beschleunigung mit einem unangenehmen Heulton verbunden war, was nicht unbedingt mit dem Geschwindigkeitszuwachs einherging. Im September 1972 kam der DAF 66 als Nachfolgemodell des 55 auf den Markt.         

Mit dem Golf hatte Volkswagen nicht nur die Zukunft des Konzerns gerettet, sondern auch eine neue automobile Klasse an den Start gebracht. In Europa suchten die Wettbewerber nach Antworten, um wenigstens einen Teil des "Golfstroms" in ihre Richtung umzulenken. Fiats Antwort war der Ritmo, der den biederen 128 mit seiner konventionellen Stufenheck-Karosserie ablöste. Allerdings lieferte der 128 weiterhin die technische Basis für den italienischen Golfjäger. 1978 auf der Turiner Automesse vorgestellt (damals hatten Automessen noch einen großen Wert) startete die Schrägheck-Limousine mit Motorisierungen von 1,1 bis 1,5 Liter und 60 bis 75 PS.