Das goldene Zeitalter der Eisenbahn

Die Epoche der Luxuszüge

Bevor Auto und Flugzeug ihren Siegeszug antraten, war die Eisenbahn die ungekrönte Königin im Fernreiseverkehr. Diese Zeit begann mit dem Bau der großen Fernstrecken in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und endetet mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs. Auch heute gibt es in vielen Ländern der Welt noch luxuriöse Reisezüge, die das goldenen Zeitalter der Eisenbahn bis ins 21. Jahrhundert verlängert haben. Die Autoren Eberhard Müller und Kristiane Müller-Urban schlagen in ihrem Buch einen Bogen von der Historie bis in die Jetztzeit und geben den Lesern gleichzeitig Tipps, wo sie noch heute im Stile des goldenen Zeitalters reisen können.

Von der Nordsee zu den Alpen

Zu den weltberühmten Zügen wie Orient-Express und Transsib zählt auch der sagenhafte Rheingold-Zug. Seinen Namen hat der Luxuszug vom Schatz der Nibelungen, den der grimme Hagen im Rhein versenkte. [...]

Die Deutsche Reichsbahn ließ am 15. Mai 1928 zum ersten Mal den FD Rheingold als europäischen Fernschnellzug und als ihren ersten Luxuszug auf Fahrt gehen. Als FFD 101 verband er die Schweiz mit Holland, der FFD 102 fuhr in der Gegenrichtung. Der Zug verband zugleich London mit dem Kontinent.

Eine der berühmtesten Lokomotiven der Welt ist die Flying Scotsman, die vor den gleichnamigen Schnellzug zwischen London und Edinburgh gespannt war. Die Lok der Bauart 2´C1´ h3 (4-6-2) mit der Nr. 4472 war im Jahr 1923 gebaut worden. Sie war die erste Serienlok der Klasse A1. 1934 erreichte sie eine Geschwindigkeit von 160 km/h. 1963 wurde sie außer Dienst gestellt. Sie ist betriebsfähig und ging 1969 auf Tournee durch USA und Kanada. Ihr Standort ist das Steamtown Museum Carnfort. 

Der African Explorer, das rollende Hotel, wurde jüngst renoviert und bietet seinen Gästen jedweden Komfort, dabei ist legere Kleidung üblich, Abendbekleidung braucht es nicht. Zum Lounge-Wagen gehört eine offene Plattform, von der die Wildnis hervorragend fotografiert werden kann. Es gibt zwei Abteil-Kategorien: Elefant mit ca. 7 Quadratmetern und Leopard mit ca. 10 Quadratmetern und jeweils eigenem Bad. In den Restaurantwagen werden afrikanische und europäische Speisen serviert.